3. SONNTAG im Jahreskreis

„Ändert euch! Ihr sollt umdenken! Ihr sollt eure Lebensweise ändern!“ Das ist ein Aufruf, den wir heutzutage - vielleicht noch mehr oder weniger verdeckt - hören können. Ihr sollt weniger Energie verbrauchen, ihr sollt sparen, ihr sollt weniger CO² ausstoßen... Umwelt- und Klimaschutz ist angesagt. Wir sollen uns ändern.

Genau das Gleiche hat Jesus gesagt: „Ändert euch! Ihr sollt umdenken!“, aber nicht für den Klimaschutz. Er nennt andere Gründe. Ihr sollt eure Lebensweise ändern, denn: „Das Reich Gottes ist nahe. Gott will zu euch kommen. Er will bei euch, in eurem Leben, spürbar anwesend sein.“ Und da denke ich mir: „Aber ich glaube doch an Gott! Ich bin getauft, bin Christ. Ich gehe sogar in die Kirche. Was will Jesus noch mehr?“ Aber auch damals sprach Jesus zu Menschen in ihren Gebetshäusern/Synagogen. Auch sie glaubten an Gott. Und trotzdem sollten sie sich ändern und umdenken!

Vielleicht sollten wir überlegen: Ich bin zwar gläubig, aber welche Rolle spielt Gott tatsächlich in meinem Leben? Habe ich wirklich das Gefühl, dass er da ist? Rechne ich mit ihm oder ist er nur im Hintergrund, am Rande meines Lebens da? Ich habe ja andere Sorgen und muss mich mit so vielen Dingen beschäftigen, sodass ich für Gott „keine Zeit“ habe? Ruft Jesus uns nicht auf uns zu fragen: „Gott, wo bist du? Bist du wirklich die treibende Kraft in meinem Leben? Versuche ich wirklich ganz bewusst, tagaus tagein, in Verbindung mit Gott, mein Leben zu gestalten? Wofür lebe ich eigentlich?“

 

Jesus lädt uns sogar ein mitzumachen an der Verbreitung des Glaubens an Gott unter den Menschen. Er sucht dazu Mitarbeiter. Er wählt nicht ganz gescheiten Schriftgelehrten aus, keine einflussreichen Leute mit gesellschaftlichen Positionen. Er sucht sich ein paar Fischer, einfache Leute, von denen wir nicht einmal wissen, ob sie lesen und schreiben können. Jesus sucht sich Menschen aus, die mitten im Leben stehen und arbeiten. Und siehe da: ohne „Wenn und Aber“ machen diese Fischer mit Jesus mit.

 

Spüre ich ein ähnliches Verlangen? Bringen die Worte von Jesus mich wirklich in Bewegung? Spüre ich tief in mir dieses Verlangen nach Gott und lasse ich mich von Jesus leiten, um diesen Gott zu suchen und zu ihm zu finden? Versuche ich anders zu denken als die meisten Menschen in meiner Umgebung, die auch ohne Gott gut leben können? Kehre ich öfters um, um mich wieder Gott hin- und zuzuwenden, ohne den ich wirklich nicht wissen würde woher ich komme und wohin ich gehe? Oder zögere ich auf die Einladung von Jesus einzugehen, mich ganz auf Gott einzulassen, aus heimlicher Angst als im Leben zu kurz zu kommen, auf einiges in diesem Leben verzichten zu müssen?

 

Jesus spricht heute zu uns: „Lasse dich auf eine immer tiefere Beziehung zu Gott ein. Gott ist nahe. Er will zu dir kommen. Mache ihm Platz in deinem Leben. Öffne ihm deine Türen. Ändere dein Denken, deine Gewohnheiten, damit er zu dir kommen kann. Denkt und handelt nach den Maßstäben und Wertvorstellungen, die im Reich Gottes, in einem Leben mit Gott, gelten!

 

Jede/r von uns ist von Jesus eingeladen sich die Frage zu stellen: „Was muss ich in meiner Lebensweise ändern, damit ich wirklich so handle, denke und fühle wie Jesus das meint?“ Denn das heißt „Jesus nachfolgen“, also als Christ leben. Es liegt an uns, Jesus ernst zu nehmen.

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